Die Walcker-Orgel opus 2150

Wie die größte in Deutschland erhaltene Konzertsaalorgel aus der Weimarer Republik von Gelsenkirchen nach Papenburg kam.
1927-2001
Erbauung
Die 1927 in Ludwigsburg erbaute Walcker-Orgel erklang bis 2001 als Konzertsaalorgel im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen. In den 1990er Jahren richtete die Stadt Gelsenkirchen dreimal einen Orgelwettbewerb aus, der schnell internationales Renommee erlangte. Nach dem Ausbau im Jahr 2001 wurde die Orgel in den Ursprungszustand restauriert und zunächst eingelagert.
2019-2020
Einbau
Der Einbau auf dem Orgelboden und dem südlichen Seitenschiff der Antoniuskirche Papenburg begann 2019 durch die Firma Romanus Seifert aus Kevelaer und stellt seit ihrer Fertigstellung im Jahr 2020 eine wertvolle stilistische Bereicherung der historischen Orgellandschaft Nordwestdeutschlands dar.
2021
Eröffnung
Das Eröffnungskonzert mit Festakt für die neu errichtete Orgel fand am 09. September 2021 mit Christian Schmitt aus Stuttgart und German Brass aus München statt. Seitdem ist die Orgel nicht nur im Gottesdienst zu hören, sondern auch in einer Vielzahl von Konzerten mit international renommierten Organisten und Musikern unseres Bistums.

Prospekt
Hinter dem modernen Prospekt befinden sich in den beiden Gehäusen zusammen 7245 Pfeifen in 99 Registern. Die künstlerische Gestaltung durch Architekturbüro Ulrich Königs, Köln, nimmt Bezug auf die ursprüngliche Situation im Gelsenkirchener Hans-Sachs-Haus. Die silberfarbenen, zu den Schallöffnungen aufgebogenen, Lamellen bewirken eine changierende Reflexion des einstrahlenden Lichtes und zeichnen die Grafik von Schallwellen nach.

Fernwerk
Das rekonstruierte Fernwerk ist als Chororgel im südlichen Querschiff errichtet. Das davor platzierte vierstufige Podest bietet ausreichend Platz für den Chor.

Spieltisch
Der neue Spieltisch ist fahrbar und kann an drei Anschlussstellen mit der Orgel verbunden werden. Die rechnergesteuerte Ansteuerung geschieht über Glasfaser. Je nach Anlass kann der Spieltisch ganz vorne, mittig am Taufbecken, seitlich an der Chororgel oder hinten nahe der großen Orgel aufgestellt werden. Er zitiert in seiner Ästhetik historische Walcker-Spieltische der 1910-er und 1920-er Jahre.
Ausführlicher Überblick
Detaillierte Informationen über Geschichte, Konzept und Disposition der Walcker-Orgel finden Sie in untenstehendem Flyer sowie unter Wissenswertes.
Videoreihe
In unserer Videoreihe erfahren Sie nennenswerte Details über den Aufbau, die Einrichtung, Disposition und Intonation der Walcker-Orgel. Zudem erwartet Sie eine vierteilige Orgelführung unseres Orgelsachverständigers und Regionalkantors Ralf Stiewe.
Text: Ralf Stiewe, Fotos: Jochen Stüber (Prospekt, Fernwerk, Spieltisch), Anna Siebert (oben), Video: AZ Media Gate
